Die Deadline ist verstrichen: Alle 13 Zweitligisten hatten bis zum 15. Februar Zeit, bei der DEL die geforderte Bürgschaft in Höhe von 100.000 Euro zu hinterlegen, um generell Anspruch auf einen Aufstieg in die 1. Bundesliga zu haben. Doch gezahlt hat keiner und so wird keiner der aktuellen Zweitligisten in der kommenden Saison in der DEL spielen.
Bei den meisten Zweitligisten stand es zwar ohnehin schon seit längerer Zeit fest, dass man die Bürgschaft nicht zahlen wird. Selbstverständlich haben aber einige Teams aus der Spitzengruppe mit einer Bewerbung für die DEL geliebäugelt, darunter Klubs wie die Fischtown Pinguins, Landshut Cannibals, Schwenniger Wild Wings oder auch Spitzenreiter Bietigheim Steelers. Doch letztendlich hat keiner gezahlt.
Zu hohes Risiko
„Eine solche Bewerbung birgt zu viele Risiken, dass das Geld am Ende komplett weg wäre. Das können wir uns nicht erlauben“, erklärte beispielsweise Pinguins-Geschäftsführer Hans-Werner Busch im Gespräch mit der „Nordsee-Zeitung“. Aber selbst in Bietigheim verzichtete man darauf, die geforderte Sicherheitsleistung von 100.000 Euro zu zahlen. Und das, obwohl anderen Vereine im Vorfeld ihren Verzicht kundgetan haben und somit das Risiko als einziger Bewerber geringer wäre. Dennoch kam am Freitag das ‚Nein‘ vom Spitzenreiter. Man habe wie alle anderen Zweitligisten die Summe nicht hinterlegt.
Das bedeutet im Klartext nichts anderes, dass wenn ein DEL-Klub keine Lizenz erhält oder nach der Saison ausscheidet, kein Zweitligist nachrücken wird. Denn damit ein Team aus dem Unterhaus überhaupt aufsteigen darf, bedarf es neben der sportlichen Qualifikation (Mindestvoraussetzung ist das Erreichen des Halbfinals) auch eben die Hinterlegung der Bürgschaft von 100.000 Euro.
Sportliches Aufstiegsrecht gefordert
Kein Wunder, dass mal wieder die Rufe nach einem sportlichen Aufstiegsrecht für den Meister lauter werden. Und wie Hans-Werner Busch weiter erklärt, habe er die Hoffnung, dass es künftig die sportliche Möglichkeit für einen DEL-Aufstieg geben wird. „Vielleicht nächstes Jahr, vielleicht in zwei bis drei Jahren. Aber es ist ja klar, dass die meisten Zweitligisten für eine Annäherung der Ligen sind. Und die Signale sind positiv.“ Wünschenswert wäre es allemal.
Auch bei den Steelers sind ähnliche Sätze zu hören. „Wir hoffen auf weiterführende Gespräche mit der DEL. Wir sind auch weiterhin an der DEL interessiert und sollte eines der vier Teams Meister werden und in der DEL ein Club ausscheiden müssen, hoffen wir auf eine sportliche Lösung“, gibt Bietigheims Geschäftsführer Volker Schnabel zum Besten.
Was wäre wenn…
Doch was passiert jetzt, wenn ein DEL-Team nach der Saison tatsächlich wegbrechen wird? DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke fackelt nicht lange und verweist ganz klar auf das geltende Reglement. „Ich möchte nicht grundsätzlich irgend etwas komplett ausschließen. Aber wenn sich bis zum 15. Februar niemand aus der 2. Bundesliga ordnungsgemäß bewirbt – und dazu gehört auch die Hinterlegung der Sicherheitsleistung – dann gibt es keinen Nachrücker. Sollte einer unserer 14 Clubs im Sommer wegbrechen, müssten dann die Gesellschafter entscheiden ob und wie die Liga aufgefüllt wird. Das wäre dann aber ein völlig anderes Bewerberverfahren und hat nichts mit der sportlichen Qualifikation zu tun.“
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